Eine grazile rothaarige Elbe öffnet vorsichtig die Tür zum Haus der Sippe "Faust und Feder" und schaut sich neugierig um. Es scheint niemand im Haus zu sein. An einer Wand steht ein Regal, das ihre Aufmerksamkeit fängt. Es enthält Schriftrollen und mehrere unterschiedlich dicke Folianten. Die Elbe tritt näher, entrollt einige Schriften, nimmt einen der Folianten in die Hand und blättert darin. Hier haben Sippenmitglieder ihre Geschichte und Erlebnisse festgehalten. Die Elbe nickt anerkennend und stellt den Folianten vorsichtig wieder zurück. Neben dem Regal entdeckt sie eine Anschlagstafel mit Notizen über Veranstaltungen, Treffen und persönliche Nachrichten der Sippenmitglieder. Einige scheinen schon etwas älter zu sein. Die Rothaarige schmunzelt, dann fällt ihr Blick auf eine freie Stelle, die mit dem Wort "Bewerbungen" überschrieben ist. Sie überlegt einen Moment, dann setzt sie entschlossen ihren großen Rucksack ab und sucht Feder, Tinte und Papier heraus, nimmt den Folianten erneut als Schreibunterlage aus dem Regal und schreibt einige Zeilen.

Suilad und Grüße,

ich möchte mich gern vorstellen. Ich bin Eniawen Talagand aus Lorien. Von Kind an hatte ich mit Musik zu tun, da meine Eltern Musiker sind, häufig Reisen unternehmen, um Konzerte zu geben und auch viele Schüler unterrichten. Natürlich musste auch ich verschiedene Instrumente lernen. Dies fiel mir nicht schwer, aber ich hätte gern mehr Zeit mit Freunden oder gemeinsamen Entdeckungen verbracht. So entschloss ich mich eines Tages, meine Eltern zu verlasssen und auf Reisen zu gehen. Hier erfuhr ich, dass in Mittelerde ein Krieg herrscht und dass ich bislang in einer Scheinwelt gelebt hatte. Unterwegs traf ich auf Barden, die die Kunst beherrschten, Krieger im Kampf gegen feindliche Soldaten und Heere zu ermutigen. Bei ihnen ging ich in die Lehre und wurde immer mehr von dieser Kunst fasziniert. Auch handwerkliche Fertigkeiten eignete ich mir an. Ich lernte, Erz abzubauen, edle Steine zu bearbeiten, sowie auch die praktische Kunst, Nahrungsmittel zu stärkenden Gerichten zu verarbeiten. So gelangte ich ins Breeland, wo ich auf die Elbe Melaina und ihren Gefährten Tutoned traf, die einer kleinen Familiensippe vorstanden. Ihnen schloss ich mich an und genoss die Geborgenheit einer Gemeinschaft von Freunden und arbeitete weiter an meinen Fertigkeiten.
Vor einigen Wochen nun erzählte ein Sippenbruder , der Jäger Tutlondir, er habe an einem Schlachtzug der Sippe „Faust und Feder“ teilgenommen und schwärmte von ihrer ausgefeilten Kampftechnik und den Führungsqualitäten ihrer Anführer. Nach diesem Gespräch unterhielt ich mich mit Melaina. Diese bemerkte wohl meine innere Unruhe und ermutigte mich, neue Kontakte zu knüpfen und mich auch einer größeren Gemeinschaft anzuschließen, wenn ich dies wünschte. „In diesen umkämpften Zeiten ist es wichtig, Freundschaften zu pflegen und Verbündete mit gleicher Gesinnung zu suchen.“, sagte sie. „Übermittle dem Anführer dieser Sippe unsere Grüße, wenn du dich bewirbst. Sag ihnen, unsre Hausgemeinschaften stehen hinter dir und unterstützen dich und stehen gern bereit, wenn unsere Fähigkeiten im Kampf gegen den machtgierigen Zauberer aus dem Süden gebraucht werden.“
Nun wisst ihr also ein wenig mehr darüber, wer ich bin. Es freut mich, dass ihr mich so herzlich aufgenommen habt. Freunde rufen mich Eni oder auch Enia, wie ihr es auch schon getan habt. Ich freue mich schon sehr darauf, mit euch gemeinsam in den Kampf zu ziehen.
Bis dahin sichere Wege,

Eniawen

Eniawen überfliegt das Geschriebene, stellt den Folianten zurück ins Regal , befestigt das Papier an der Anschlagstafel und verlässt das Haus. Draußen ruft sie ihre Stute, steigt auf, gibt dem Pferd die Zügel frei und reitet davon.